Spielsucht beim Daytrading

Daytrader gehen täglich Risiken am Markt ein, setzen Geld ein, gewinnen und verlieren bei einzelnen Trades. Wenn man über Daytrading redet, so sollte man sich Gedanken zum Thema „Spielsucht“ machen. Besonders Anfänger lassen sich von den Gewinnchancen schnell blenden, gehen unverantwortliche Risiken ein und versuchen durch höhere Einsätze Verluste wieder wett zu machen. Entscheidungen werden nicht anhand eine festgelegten Tradingplans getroffen, sondern aus dem Bauch. Das kann alle Trader betreffen, egal ob sie Aktien, Währungen (FOREX) oder CFDs handeln.

Dazu kommt, dass es am Markt viel unseriöse Werbung gibt. Dort wird vorgetäuscht, dass man ohne Arbeit schnell und einfach reich werden kann. Alles sieht einfach aus, oft werden coole Trader mit Sonnenbrille, teuren Autos und Geldbündeln abgebildet.


Symptome der Spielsucht

Vorab: Dies soll keine ärztliche Beratung ersetzen oder gar eine Diagnose stellen! Es handelt sich nur um Warnzeichen, die wenn sie in der Summe auftreten Anlass sein können, professionelle Hilfe zu suchen. Auch wenn Sie diese Anzeichen bei einem Bekannten beobachten, sollten Sie ihn darauf ansprechen.

Die möglichen Symptome der Spielsucht unterteilt man häufig in drei Phasen.


Die Gewinnphase

Daytrading GewinnerIn dieser Phase findet man bei Tradern, die davon betroffen sind, einen nicht zu bremsenden Optimismus und unrealistische Gewinnerwartungen. Dazu werden häufig die Tradegrößen immer mehr erhöht, um den Gewinn zu maximieren. Der mögliche Verlust wird ignoriert. Häufig stellen sich Betroffene in dieser Phase schon vor, welchen Reichtum sie mit ihrem Trading in kurzer Zeit anhäufen wollen. Erste Gewinne werden überbewertet und das eigene Können wird überschätzt.

Es spricht nichts gegen Optimismus. Wer aber glaubt von 10.000 Euro Grundkapital leben zu können, in dem er „einfach mal“ 50% Gewinn im Monat macht, der sollte seine Einstellung zur Realität überprüfen.

In dieser frühen Phase kann der Spieler noch von einem suchtgetriebenen Traden zu einem vernünftigen, planvollen Handeln kommen. Wichtig ist hier entweder eine ehrliche Selbsterkenntnis oder ein hilfreicher Hinweis aus dem Freundeskreis.

Die Verlustphase

Hier werden Verluste geleugnet oder unter den Tisch gekehrt, Gewinne werden überbetont und teils angeberisch hervorgehoben. Oft werden Verluste gegenüber Freunden und Partnern vertuscht. Einige Trader verleugnen diese sogar vor sich selbst, Verluste liegen dann nicht an eigenen Fehlern, sondern am Broker, der Tradingplattform, angeblichen Marktmanipulationen und so weiter.

Oft wechseln Trader den Broker, die Software oder den Markt: Statt CFDs werden Futures getradet, statt Aktien Zertifikate und so weiter. Einige versuchen, viele Märkte gleichzeitig zu handeln.

Kennzeichnend für diese Phase ist die zunehmende Vernachlässigung von Familie und Freunden, Hobbies oder anderen Beschäftigungen außerhalb des Tradings.

Die Einsätze werden massiv erhöht, um Verluste wieder auszugleichen, eine realistische Risikoeinschätzung findet nicht mehr statt. Teilweise werden sogar Kredite aufgenommen oder Gegenstände veräußert, um das Tradingkonto wieder zu füllen.

Die Verzweiflungsphase

Verzweifelter TraderDie Übergänge zwischen den Phasen sind fließend, man kann hier keine scharfe Trennlinie ziehen. Nach langen Verlustphasen, verbunden mit den geschilderten Merkmalen, steigt oft die Verzweiflung an. Die Persönlichkeit verändert sich, Betroffene sind reizbar, übel gelaunt und schlafen schlecht. Beziehungen zu Mitmenschen leiden und werden teilweise komplett abgebrochen. Trotz vermehrten Spielens mit erhöhten Einsätzen kann man die Verluste nicht mehr einholen, es macht sich Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit breit. Einige greifen nun zu Alkohol oder Tabletten. Im Extremfall kann es sogar zu Selbstmordgedanken kommen.

In dieser späten Phase der Spielsucht kann nur noch ein Spezialist helfen, Betroffene sollten dringend Hilfe suchen.

Was tun?

Es ist keine Schande zuzugeben, dass man alleine nicht mehr von der Sucht lassen kann. Betroffene brauchen dringend Hilfe, Selbsthilfegruppen für Spielsüchtige oder spezielle Beratungsstellen bieten Unterstützung an! Bei der Spielsucht sucht der Spieler oft erst sehr spät nach Hilfe, oft sind dann schon gewaltige finanzielle Verluste aufgetreten.

Suchen Sie nach Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen in Ihrer Stadt, nehmen Sie Kontakt zu Fachleuten auf.


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