Funktioniert technische Analyse überhaupt? Kann man mit Daytrading Geld verdienen?

"Funktioniert die technische Analyse?" "Kann automatisierter Handel überhaupt funktionieren?" Das sind Fragen, die man als Daytrader immer wieder hört. Oftmals führt dies zu einer lebhaften Diskussion, die jedoch zu keinem Ergebnis führt. Man kann die Frage auch anders formulieren: "Ist die Kursbewegung an der Börse reiner Zufall oder gibt es Muster, die man ausnutzen kann?". Diese Frage findet sich in der Literatur immer wieder als "Random Walk"-Diskussion.

Diese Fragen sind berechtigt, denn nur wenn die Bewegungen nicht rein zufällig sind, können sich Daytrader einen Vorteil verschaffen und mit Handelsstrategien gewinnbringend handeln. Wenn die Bewegungen jedoch wirklich zufällig sind, dann wäre alles ein großes Glücksspiel und jeder Versuch eines systematischen Ansatzes wäre sinnlos. Damit wären auch die Methoden der technischen Analyse, dem wichtigsten Werkzeug aller Daytrader, völlig sinnlos. Gegen diese Annahme spricht die Tatsache, dass es viele dauerhaft erfolgreiche Trader gibt.

Schauen Sie sich mal folgendes Bild an. Die rote Kurve ist der EUR/USD Chart, die blaue Kurve wurde von einem Zufallsgenerator erzeugt. Wenn Sie nur den blauen Chart einem menschlichen Trader vorlegen, wird er darin vermutlich Widerstände und Unterstützungen erkennen, Trendlinien anlegen und so weiter. Wenn er lange genug probiert, so wird er einen Indikator finden, der sehr gut zum dargestellten Verlauf passt.

Zufallspreise gegen EUR/USD


Das menschliche Gehirn sucht und erkennt Muster, selbst wenn keine vorhanden sind. Neue Probleme werden auf bekannte zurückgeführt und reduziert. Sogar in rein zufälligen Wolkenmustern erkennen viele Leute Tiere und Gesichter. Wenn ein Computer die Analyse durchführt, kommt etwas ganz anderes raus. In Bild 2 sehen Sie die Dauer von Preisbewegungen auf Stundenbasis. Nach links sind Abwärtsbewegungen aufgetragen, nach rechts Aufwärtsbewegungen. "-2" bedeutet zum Beispiel: Für 2h Abwärtstrend, "4" für 4h Aufwärtstrend. Blau sind wieder die Werte der Zufallskurve, rot die des EUR/USD Forex Paars aus obigen Kurven.

Fat Tails

Egal wie oft man diese Analyse mit einer genügend großen Anzahl von Zufallswerten laufen lässt, das Ergebnis sieht immer ähnlich aus. Beim genauen Hinschauen sehen Sie, dass die nicht Zufallswerte nach außen hin immer über den blauen Zufallswerten liegen. Anders gesagt: Preise bewegen sich in Trends und haben die Tendenz, ihre Richtung beizubehalten.
Die Verzerrung der Normalverteilung der Werte in obigem Diagramm werden als "Fat tails of price distribution" bezeichnet.


Fazit

Die Preise bewegen sich nicht rein zufällig - dieser Effekt wurde in vielen Studien untersucht und nachgewiesen. Es wurden viele andere Analysemethoden verwendet, das obige Bild der Verteilungen ist nur eines von vielen Beispielen.

In der obigen Abbildung ist zu erkennen, dass diese Effekte nur einen sehr geringen Vorteil bringen. Für einen professionellen Händler reicht dies jedoch aus, um auf lange Sicht gute Gewinne zu erzielen. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, beim Handel viele Trades mit Ihren Setups und Systemen zu machen, um von diesem Vorteil zu profitieren. Es macht absolut keinen Sinn, zu versuchen, mit ein paar "Super-Trades" schnell einen großen Gewinn zu erzielen.

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